Gluten ist nicht für alle Menschen ein Begriff, dessen Bedeutung sie kennen. Dabei steckt Gluten in fast allen Lebensmitteln, deren Bestandteile Getreide sind. Im Getreide befinden sich Glutenin und Gliadin, zwei Eiweiße, welche die Basis für Gluten bilden. Sobald diese Proteine mit Feuchtigkeit in Berührung kommen und nass werden, verbinden sie sich zu Gluten. Gluten ist sowohl Segen als auch Fluch für die Menschen. Der industrielle Bereich braucht Gluten, damit er Backwaren herstellen kann.

Golden wheat field with sunny sky close up
Gluten

Gluten ist für den Körper schwer zu verdauen und in die einzelnen Aminosäuren vollständig zu zerlegen. Die Folge ist, unverdaute Stücke von Gluten bleiben im Verdauungstrakt zurück. Diese unverdauten Glutenstücke oder Peptide haben die Möglichkeit, die Darmschleimhaut ungehindert zu passieren und in die Blutbahn zu gelangen.

Erkrankungen

Bei einigen Menschen führt Gluten zu Erkrankungen, an denen hauptsächlich der Bestandteil Gliadin ursächlich ist. Gliadin ist ein Lektin, das außerordentlich bindungsfreundlich ist. Durch seine Resistenz gegen die körpereigenen Enzyme im Verdauungstrakt setzt Gliadin Zonulin frei. Beides führt zu Entzündungen der Darmschleimhaut und gleichzeitig zur Rückbildung der im Darm befindlichen Zotten. Die Oberfläche des Dünndarms wird kleiner mit der Folge, dass der Körper nicht mehr in der Lage ist, ausreichend Nährstoffe aufzunehmen. Liegt beim Menschen eine Unverträglichkeit auf Gluten vor und er isst weiterhin glutenhaltige Nahrung, kann es zu einer Entzündung der Darmschleimhaut kommen sowie einer Immunreaktion. Als Ursache für Erkrankungen wie Autismus, Multiple Sklerose sowie Allergien steht oftmals Gluten in Verdacht.

Zöliakie

Zöliakie ist eine auf Glutenunverträglichkeit zurückzuführende Erkrankung. Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Depression, Appetitlosigkeit, Müdigkeit und Gewichtsverlust sowie Wachstumsstörungen bei Kindern treten auf. Die Erkrankung ist selten und kommt weltweit bei einem Menschen von 130 Personen oder 270 Personen vor. Allerdings ist die Dunkelziffer hoch; oft erkennen Ärzte Glutenunverträglichkeit nicht als Zöliakie. Auch ist die Diagnose bei der Abgrenzung zur Glutensensitivität unklar.

Glutensensitivität

Auch Glutensensitivität ist der Unverträglichkeit von Gluten zuzuschreiben. Diese Form ist nicht schwerwiegend, allerdings sind die Symptome der Zöliakie sehr ähnlich.

Weizenallergie

Bei Weizenallergie handelt es sich um Allergie, die hauptsächlich die Haut sowie die Atmungsorgane betrifft.

Gluten in Verdacht

Menschen, die nach einem Frühstück mit Brot oder Brötchen das Gefühl haben, im Nebel zu stehen, haben möglicherweise eine Glutenunverträglichkeit. Wissenschaftler sind der Meinung, dass bei empfindlichen Menschen Gluten Konzentrationsstörungen hervorrufen kann. Bei diesen Menschen stört Gluten das empfindliche Gleichgewicht von Botenstoffen und Hormonen. Die Folgen können schwerwiegend sein und im schlimmsten Fall Schizophrenie auslösen. Es kann sich aber auch nur ein geistiger Nebel bilden, der sich nach glutenfreien Mahlzeiten auflöst.

Glutenin und Gliadin bilden die Basis für Gluten
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