Kaum ein Arzt stellt diese Diagnose, meist stempeln Ärzte die Symptome als psychosomatisch ab. Die Patienten wissen nichts von ihrer Glutenunverträglichkeit und leiden über Jahre weiter. Viele haben keine Ahnung, was Gluten eigentlich sind und was sie bewirken. Die Bestandteile von Gluten sind Eiweiße der Gruppen Prolamine und Glutenin; beim Weizen als Gliadin und Glutenin bezeichnet. In der Mehrzahl der Getreidesorten sind diese Bestandteile enthalten. Gluten entsteht, wenn Feuchtigkeit hinzukommt und sich die Eiweißgruppen verbinden. Beim Herstellen von Teig ist Wasser ein unverzichtbarer Bestandteil. Sobald Wasser zum Mehl hinzukommt, entsteht Gluten. Ohne Gluten ist es nicht möglich, Brot und andere Backwaren zu produzieren. Eine Alternative ist die Umstellung auf glutenfreies Brot, das es beispielsweise in Bio-Läden gibt.


Warum ist Gluten nicht gesund?

Das liegt an Gliadin, das zur Gruppe der Lektine gehört. Dabei handelt es sich um Proteine, die sehr bindefreudig sind, hauptsächlich, wenn sie sich an der Wand des Dünndarms binden. Durch diese Bindung erhält der Körper weniger Nährstoffe. Die Darmwand hält der Anbindung der Lektine nicht auf Dauer Stand; sie verliert ihre Dichte und lässt die Eiweiße in den Blutkreislauf durchdringen. Lektine, zu denen Gliadin zählt, haben die Eigenschaft, Stoffwechselvorgänge im menschlichen Körper zu beeinflussen. Lektine greifen die roten Blutkörperchen an, verklumpen diese und verstopfen Gefäße. Gluten steht für das Auslösen vieler Krankheiten in Verdacht. Entzündung der Darmschleimhaut, rheumatoide Arthritis und Multiple Sklerose, Autismus, Schuppenflechte und Diabetes Typ 1 sind einige Krankheiten, für die Mediziner Gluten verantwortlich machen. Gluten ist resistent gegen die Enzyme im Verdauungstrakts und ist vom Immunsystem nicht als „Feind“ erkennbar.

Glutenunverträglichkeit

Unverträglichkeit auf Gluten kann in jedem Lebensabschnitt auftreten. Die Diagnosen schwanken zwischen 1 zu 130 / 1 zu 270 Personen, die unter Glutenunverträglichkeit leiden. Nicht zu vergessen sind die Patienten, die Ärzte als psychosomatisch einstufen. Die Dunkelziffer ist dementsprechend sehr hoch. Sie erhöht sich, weil der Grat zwischen Glutenunverträglichkeit und Zöliakie sehr schmal ist, da die Symptome beider Erkrankungen fast identisch sind.

Wer ist betroffen?

Nach diesen Zahlen ist jeder Mensch betroffen, der Brot oder andere Teigwaren isst. Die Wirkungsweise von Gluten ist bei jedem Menschen dieselbe, aller unterscheiden sich die Auswirkungen in ihrer Art und Ausprägung. Zeigen sich bei einigen Menschen Symptome für eine Glutenunverträglichkeit, kommen andere mit Gluten problemlos zurecht. Das kann an den speziellen Bakterien im Darm liegen, die in der Lage sind, Gluten zu verarbeiten. Denkbar ist, dass bei einer optimalen Darmpflege dieser Bakterienstamm im Darm vorhanden ist und Gluten verdauen kann.

Darmbeschwerden, Blähungen und Bauchschmerzen sind oft Anzeichen für Glutenunverträglichkeit
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